Die erste orthodoxe Kirchengemeinde in der Schweiz wurde 1816 in Bern von der Russischen Orthodoxen Kirche gegründet. Sie wurde 1854 nach Genf verlagert, wo 1866 eine Kirche errichtet wurde. Eine andere russische orthodoxe Kirche wurde 1878 in Vevey erbaut. Nach der Oktoberrevolution in Rußland und ihren politischen Folgen wurde die russische orthodoxe Kirche von Genf der „Russischen Orthodoxen Kirche im Exil“ unterstellt. 1936 wurde eine russische orthodoxe Kirchengemeinde in Zürich, 1946 eine weitere in Genf gegründet, beide dem Moskauer Patriarchat unterstellt. Dem Moskauer Patriarchat untersteht weiterhin das Kloster der Heiligsten Dreifaltigkeit in Dompierre und eine Gemeinde in Payerne.

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Genf war schon immer eine sehr weltoffene und tolerante Stadt. Im Jahre 1859 war es den russisch-orthodoxen Einwohnern der Stadt erlaubt, diese russische Kirche zu erbauen. Das Vorhaben konnte dank der Großzügigkeit der Duchess Anna Feodorovna Constancia, der Schwägerin von Zar Alexander und Tante der Königin Viktoria, finanziert werden. Die Kirche wurde im Byzantine-Moscovite-Stil nach einem Entwurf von Grimm, einem Professor an der St. Petersburg Akademie, erbaut und konnte im Jahre 1866 vollendet werden. Sie besitzt eine wunderbar glänzende, vergoldete Kuppel (welche 1966 restauriert wurde), ist im Inneren aufs Schönste ausgeschmückt und hat eine bewundernswerte Sammlung an Ikonen aus dem 16. – 18. Jahrhundert.

Nach der Revolution im Jahre 1917 kamen viele Russen nach Westeuropa. Nur wenige von ihnen sind in der Schweiz geblieben Es waren meistens gebildete Leute, Ärzte, Hochschulprofessoren, die von Lenin zwischen 1920-24 ausgewiesen wurden Künstler waren dabei, sowie Angehörige des russischen Hochadels, die z.T. schon Eigentum in der Schweiz hatten. So hat sich auch in Basel im Jahre 1935 eine Gruppe von Menschen gebildet, die im orthodoxen Glauben und in ihrer russischen Muttersprache vereint waren.
Diese Kirche wurde im Haus des «Christlichen Männervereins» am Nadelberg errichtet. Der Raum wurde zu jedem Gottesdienst am Sonntag neu eingerichtet; dafür musste immer die Ikonostase neu aufgestellt und nach dem Gottesdienst wieder auf dem Dachgeschoss zusammengepackt werden. Der erste Priester der Gemeinde war Vater David Schuboff.

Nachdem das Haus auf dem Nadelberg abgerissen wurde, ist die Kirche mehrfach umgezogen. Mehrere Jahre war die Kirche Gast in einem Nebenraum der Pauluskirche. Anfang der 80’er Jahre hat man dann die heutige Kirche in den Kellerräumen an der Amerbachstrasse 72 eingerichtet. In der Geschichte unserer Kirche hat der Priester Alexander Kargon einen besonderen Platz eingenommen. Vater Alexander hat seine Gemeinde in Zürich mit der hiesigen in Basel verbunden. Er zelebrierte bis zu seinem Tod im Alter von 93 Jahren.

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