Die Taufe des Herrn

XVIII Jh. Moskau.

Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest, da wurde geoffenbart die Anbetung der Dreifaltigkeit; denn des Vaters Stimme gab Dir das Zeugnis, Dich den geliebten Sohn nennend, und der Geist in Gestalt einer Taube verkündete des Wortes Untrüglichkeit. Der Du erschienen bist, Christus, Gott, und die Welt erleuchtet hast, Ehre sei Dir!


Evangelium nach Matthäus 3 (13 – 17)
Zu der Zeit aus Galiläa an den Jordan zu Johannes,
dass er sich von ihm Taufen ließe. Aber Johannnes
wehrte ihm und sprach: „Ich bedarf wohl, dass ich von
dir getauft werde, und du kommst zu mir?“. Jesus
aber antwortete und sprach zu ihm: „ Lass es jetzt
also geschehen, denn so gebührt es uns alle
Gerechtigkeit zu erfüllen.“ Da ließ er es ihm zu. Und
da Jesus getauft war stieg er alsbald herauf aus dem
Wasser. Und siehe, da tat sich der Himmel auf und er
sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und
über sich kommen. Und siehe, eine Stimme vom
Himmel herab sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen
habe.“
Man kann fragen: Warum kommt Jesus zu Johannes?
Jesus lässt sich wegen uns taufen: Damit nimmt er einerseits die Verantwortung
für die Sünden der ganzen Menschheit und andererseits reinigt und segnet er das
Wasser und gibt ihm besondere Kraft. Wie der heilige Epiphan sagt: „Er braucht
selber nicht gereinigt werden, sondern er tut alles, was die menschliche Natur
benötigt und beweist damit seine menschliche Natur (dass er mit auch Fleisch
auf der Erde lebt). Somit nehmen die Gläubigen wenn sie in das Wasser steigen,
diese Göttliche Kraft.
Der heilige Ieronyme (Hieronymus) sagt auch: „Mit seiner Taufe tut Jesus Christus
das, was er selbst den anderen befiehlt, nämlich den göttlichen Regeln zu
gehorchen. Damit bestätigt er die Kraft und Bedeutung der von Johannes
durchgeführten Taufe.“
Wie reagiert Johannes auf Jesus Wunsch, sich von ihm taufen zu lassen?
Obwohl Johannes Jesus schon früher kannte und sogar mit ihm verwandt war,
wusste er vor der Taufe nicht sicher, dass Jesus der Messias ist.
Aber er wusste, dass der, auf den während der Taufe der heilige Geist als Taube herab kommen
würde, der Messias wäre. Als Prophet konnte er Jesus tief in Seele schauen und
staunte über Jesus sündlose, friedliche, reine und erhöhte Natur. Konnte er,
nachdem er dies erkannt hatte, ihm noch die Hände auflegen um ihn zu taufen?
Er fragte ihn daher: „Ich bedarf wohl, dass ich von dir getauft werde, und du
kommst zu mir?“. Aber Jesus antwortet ihm: „Deine Gedanken sind richtig, aber
zur Zeit sind sie nicht passend.
Ich muss erst alles erfüllen, was im Testament
geschrieben ist, damit ich Euch von dem Fluch erlöse, denn genau dafür bin ich
auf die Erde gekommen, und habe Fleisch angenommen. Jetzt muss ich mit
meiner menschlichen Natur tätig sein, und nicht mit meiner göttlichen Macht.
Lass mich jetzt von dir getauft werden, du wirst mich später in meinem
Königreich sehen, so wie du möchtest, aber du musst noch darauf warten. Erst
müssen wir beide dies tun, damit wir die ganze Wahrheit erfüllen.
Und Johannes lässt ihn zur Taufe kommen. Jesus geht in das Wasser und betet
während der Taufe für die ganze Menschheit und das Wasser wird durch seine
Taufe gereinigt.

Als er aus dem Wasser kommt, sieht man den heiligen Geist als
Taube auf ihn herab kommen und man hört die Stimme des Vaters: „Dies ist mein
lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.“ So wurde es für Johannes und
die anderer Anwesenden und auch für uns, die die Bibel lesen, sichtbar, dass
unser Gott dreifaltig ist.